Beitrag zum Tagungsband Was ist eigentlich eine Graphic Novel? an der HBK Braunschweig vom 02.–04.07.2014
Higher, Baby, Higher oder Der Sprung auf den Zehn-Meter-Turm
Abstract:
Im Fokus dieses Textes steht die künstlerische Darstellung des Körpers in Comic und Graphic Novel. Anthropomorphe Figuren als Träger der Erzählung spielen in der sequenziellen Kunst (Eisner) eine bedeutende Rolle; zwischen Knollennasenmännchen, Ligne Claire und Superhelden erstreckt sich ein außerordentlich variantenreiches Feld von Körperformen. Die unvergleichliche Vielfalt der bildnerischen Lösungen belegt nicht nur die leidenschaftliche Hingabe der Zeichner an ihre Geschöpfe, sondern bezeugt deren allgemeine Bedeutung und verbindet Comics überdies mit einer langen Tradition von Körperdarstellungen der bildenden Kunst.
Lässt sich aber sagen, dass in der Graphic Novel andere Körperdarstellungen bevorzugt werden als im Comic? Gibt es Tendenzen oder sogar klare Präferenzen? Lassen sich Rückschlüsse daraus für die größere Akzeptanz der Graphic Novel gegenüber dem Comic ziehen? Eine befriedigende Antwort darauf erforderte allerdings eine Untersuchung, deren Aufwand jenseits dieses Beitrags liegt, daher sollen hier nur die wichtigsten Eckpunkte einer Bildgeschichte des Körpers, soweit sie für den Comic von Bedeutung ist, dargestellt und an einigen Beispielen belegt werden.