Date : 30/04/2017
Daran erkennt man den Gegensatz zwischen der ästhetischen Logik und der repräsentativen Logik: Diejenigen, die man Künstler der Avantgarde nennt, wollen keine Kunst im Dienste der Politik machen und keine Kunstwerke mehr erschaffen, sondern Lebensformen. […] Man hat also auf der einen Seite eine Form von Kunst, die die Grenzen zwischen Kunst und Leben, Kunst und Politik, Arbeit und Erholung, Freizeit und Arbeit einreißen möchte – das ist die ästhetische Logik –, und auf der anderen Seite die repräsentative Logik, derer, die führen und die sagen, Kunst sei eine besondere Praxis und die Künstler müssten sich in den Dienst politischer Ziele stellen, die woanders bestimmt werden.
Jacques Rancière, Politik und Ästhetik