Die semantische Wende […] macht Designprozesse kommunizierbar, sodass Designer effizienter miteinander arbeiten, unabhängig voneinander die Geschichte beruflicher Erfolge und Misserfolge untersuchen, Studenten in den Designberuf einführen und ihre Arbeiten den Stakeholdern gegenüber erklären und rechtfertigen können. Eine solche Wissenschaft beinhaltet die systematische Dokumentation von Designpraktiken, Lehren aus der Geschichte von Designerfolgen und Fehlern, Kodifizierung von bewährten Designmethoden, die Formulierung von Bewertungsverfahren, überzeugenden Argumentationsweisen, Designvorschläge zu begründen und bewährten Arten der Zusammenarbeit mit den verschiedensten Stakeholder eines Designs. Ihr Ziel ist es, den Designdiskurs zu erweitern und damit Designern laufend neue berufliche Möglichkeiten bereitzustellen.
Klaus Krippendorff, Die semantische Wende, 2013, S. 264